Trauerfeier in Ebergötzen am 29.07.2022
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Liebe Mitschüler der 13sl und der 13ml,
wie wir in den vergangenen Wochen erfahren mussten, hat uns unser guter
Freund und Schulkamerad Eckard Teichgräber aus der 13sl für immer
verlassen. Am 2. Juli 2022 ist er offenbar in der Schule zusammengebrochen
und daraufhin ins Krankenhaus in Rotenburg/Wümme gekommen, wo er zwei
Tage später, am 4. Juli, verstorben ist.
Anders als bei unseren Mitschülern Andreas Zimmermann und Manfred
Jablonski haben wir die traurige Nachricht von Eckis Tod so frühzeitig erhalten,
dass wir noch rechtzeitig reagieren konnten, um ihm die letzte Ehre zu
erweisen.
Initiiert von Christian Günther und dann fortgeführt von Harald Nitschke,
fanden sich insgesamt elf alte Schulkameraden aus beiden Klassen bereit, sich
an einem Kranz/Blumengesteck zu beteiligen. Es waren dies aus der 13sl
Christian Günther, Thomas Homeier, Ludwig Janssen, Rudolf Möckel, Michael
Siebrecht, Rainer Trihbes, Manfred Wicke und Bernd Wolter sowie aus der 13ml
Volkmar Henne, Harald Nitschke und Rudi Schulze.
Immerhin vier von uns wollten sich zudem persönlich auf den Weg nach
Ebergötzen bei Göttingen machen, um am 29. Juli 2022 an der
Urnenbeisetzung teilzunehmen. Christian Günter, Harald Nitschke und Manni
Wicke (also ich) waren angereist; Thomas Homeier, der ebenfalls kommen
wollte, war dann jedoch durch einen Hexenschuss verhindert. Aber Rainer
Trihbes hatte sich unangekündigt eingefunden, so dass wir am Ende doch noch
zu viert waren.
Eckis Beerdigung auf dem Ebergötzer Friedhof war nicht besonders groß. Außer
seiner Verwandtschaft und uns ehemaligen Mitschülern war noch eine
Delegation des Ratsgymnasiums aus Rotenburg/Wümme gekommen, wo Ecki
als Lehrer für Englisch und Geschichte sowie Werte und Normen mehr als 20
Jahre unterrichtet hat.
Was sich sowohl in der Ansprache der Trauerrednerin als auch später in den
Gesprächen mit den Rotenburger Lehrerinnen und Eckis Bruder – Hermann
Teichgräber – herauskristallisierte, spiegelte das wider, was einige von uns, die
Ecki etwas besser kannten, schon seit vielen Jahren mit einer gewissen Sorge
beobachtet hatten: Er hatte alte Kontakte ruhen lassen und sich mehr und
mehr in sich selbst zurückgezogen.
In der Schule indes war Ecki in seinem Element: Sein Engagement ging weit
über das normale Maß hinaus. Er war zudem in der Lage, einzelne Schülerinnen
und Schüler – im übertragenen Sinne – bei der Hand zu nehmen und erfolgreich
an „seine“ Fächer heranzuführen. Die Kinder und Jugendlichen haben es ihm
gedankt und ihre große Sympathie für ihn in zahlreichen Erinnerungen
schriftlich festgehalten. Und auch das Kollegium kannte Ecki als warmherzigen
und humorvollen Kollegen, der sich unter anderem um den deutsch-polnischen
Schüleraustausch und die Cambridge-AG verdient gemacht hat.
Viel Privates über Ecki wussten und wissen die Kolleginnen und Kollegen jedoch
nicht.
Und das gilt auch für Hermann Teichgräber und seine Frau Annedore, die sich
übrigens sehr über unseren Besuch gefreut haben. So meinte Hermann zu uns:
„Eckard war zu 99 Prozent Lehrer und zu einem Prozent Privatperson; und
darüber wissen wir fast nichts.“
Wer sich an unsere Klassentreffen – das jüngste im Oktober 2021 –
zurückerinnert und da mit Ecki gesprochen hat, wird das bestätigt finden: So
hat er mir zwar erzählt, er wolle nach seiner Pensionierung zurück nach
Ebergötzen in sein Elternhaus ziehen und sich in der dortigen Wilhelm-Busch-
Mühle fachlich engagieren, aber wirklich Persönliches ließ er nicht nach außen.
Obwohl wir früher eng befreundet waren und später nur 35 Kilometer
voneinander entfernt gelebt haben, hatten wir seit etwa Mitte der 90er Jahre
kaum noch Kontakt. Da hatte er wohl schon begonnen, sich zurückzuziehen.
Ganz egal, wie sich ein alter Freund und Schulkamerad entwickelt haben mag –
am Ende zählt die Erinnerung an ihn, die wir bewahren. Und da fallen den
meisten von uns nicht nur sein Faible für Eisenbahnen und Irish Folk ein,
sondern auch die zahlreichen, unbeschreiblichen Partys im Hause Teichgräber
– vom Osterfeuer über die Mathe-Abi-Fete und Geburtstagsfeiern bis hin zur
„legendären Silvesterparty“ (O-Ton Rainer Trihbes).
Behalten wir unseren Ecki so in Erinnerung, wie wir ihn geliebt haben: Als
hilfsbereiten, geselligen und trinkfesten Freund, großzügigen Gastgeber und
Organisator und als Schulkamerad, der zwar seinen eigenen Kopf hatte, aber
nie jemanden hängen ließ.
Manni Wicke
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